Die GRÜNEN Winterthur sind erneut über das gemeinsame Vorgehen von Umwelt- und Autolobby-Verbänden gegen ein Strassenprojekt in Winterthur erstaunt. Wie bei solchen Projekten immer gibt es verschiedenste Interessen, die gegeneinander abgewogen werden müssen. Schliesslich wählt die Verwaltung eine Lösung, welche unter den gegenwärtigen Vorgaben nie mehr als einen Kompromiss darstellen kann.

Die Fundamentalkritik am Projekt Technikumstrasse teilen wir nicht, sehen aber auch Punkte, die verbessert werden könnten und sollten. Zu den einzelnen kritisierten Aspekten:

1) Baumfällungen: Wir vertrauen grundsätzlich den städtischen Spezialisten und Erfahrungen aus anderen Projekten. Natürlich weisen alte Bäume eine viel höhere Klimaleistung auf. Doch stellt sich hier vielmehr die Frage, ob diese Bäume in Zukunft noch überleben können. Und das muss in diesem Projekt eindeutig verneint werden. Wegen der Sanierung des Untergrundes werden die Bäume massiv leiden und haben kaum noch lange Überlebenschancen. Es ist unumgänglich, neuen Bäumen einen besseren Substratkoffer zur Verfügung zu stellen.

2) Spurbreiten: Hier ist dem Kompromiss zwischen den Verkehrsträgern grundsätzlich zuzustimmen. Alle müssen auf eine Maximallösung verzichten. Für das Velo existieren beidseits der Technikumstrasse gute Alternativen, so dass hier die Standardbreite von 1.5m völlig genügt.

3) Flächiges Queren über den Mittelstreifen: Die Kritik von Fussverkehr Schweiz halten wir für berechtigt. Im Raum der Bushaltestellen ist die flächige Querung wohl wenig geeignet. Subtrahiert man zusätzlich die 50m Abstand von den beiden Zebrastreifen (Holderplatz, Turmstrasse) würden für die Querung nur noch wenige Meter längs der Strasse übrigbleiben. Unter Beibehalt des gegenwärtigen Verkehrsregimes mit allen Verkehrsträgern (Bus, Auto, Velo) wäre es aus Sicherheitsgründen allenfalls zweckmässiger, auf den Mittelstreifen zu verzichten und dessen Raum den anderen Verkehrsträgern zuzuschlagen.

Im Übrigen halten wir Tempo 30 zur Reduktion des Lärms sowie zur Erhöhung der Sicherheit aller Strassenbenutzenden ebenfalls für absolut zwingend.

Für weitere Auskünfte stehen gerne zur Verfügung:
Reto Diener, Stadtparlamentarier GRÜNE, 076 540 90 46
Florian Heer, Co-Präsident GRÜNE Winterthur, 078 912 13 41

Die Medienmitteilung als pdf